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"Financial Load" - echt jetzt??

  • Writer: Matthew
    Matthew
  • Sep 15
  • 2 min read
Es braucht beides: Geld und Fürsorge. Immer mehr Eltern tragen für beide in ähnlichem Maße Verantwortung.
Es braucht beides: Geld und Fürsorge. Immer mehr Eltern tragen für beide in ähnlichem Maße Verantwortung.

Kaum ist das Thema Mental Load in der Mitte der Gesellschaft angekommen, da taucht schon der Begriff Financial Load auf – also die vermeintliche Belastung, Arbeit zu leisten und sogar dafür bezahlt zu werden??


Aber warte. Die Verantwortung, für andere Menschen finanziell zu sorgen, ist tatsächlich auch eine Form mentaler Belastung, die erheblichen Druck erzeugen kann.


Der Financial Load drückt sich jedoch anders aus als der Mental Load. Der Stress bei der unbezahlten Carearbeit entsteht zum Beispiel durch die schiere Masse kleiner, für sich genommen einfacher Aufgaben, für die man aber nie die Zeit findet. Oder durch die emotionale Arbeit: dem Kind zugewandt zu sein und sich immer wieder zu fragen, was es gerade braucht.


Der Financial Load hingegen spannt sich über mittlere bis lange Zeiträume: Reicht das Geld bis zum Monatsende? Was passiert, wenn die Miete steigt? Können wir uns ein neues Fahrrad für das Kind leisten – oder wäre zweite-Hand besser? Bis hin zu der Frage: Wird es für die Rente reichen? Diese Sorgen lassen sich nicht einfach abhaken, sie begleiten dauerhaft.


In immer mehr Familien tragen beide Elternteile beide Arten von Load in gleichem oder ähnlichem Maß. Der Kopf füllt sich nicht nur mit tausend fürsorglichen Dingen – im Hintergrund wirkt stets die finanzielle Langzeitbelastung als eine Art Kulisse. Für mich ist diese geistige – tja – Unvereinbarkeit eine echte Herausforderung. Es ist, als würde man versuchen, in einer Sprache zu schreiben, während man in einer anderen spricht.


Was hilft?


Oft wird an dieser Stelle „gute Kommunikation“ genannt. Das stimmt natürlich – aber das stimmt eigentlich immer. Interessanter finde ich andere, konkretere Möglichkeiten:


Ausgaben reduzieren, um weniger „erwerbsarbeiten“ zu müssen. Akzeptiert, dass ihr (vielleicht nur vorübergehend) Abstriche machen müsst, und trefft bewusste Entscheidungen, welche das sein können. Dann reduziert eure Arbeitszeit. Auch das kann nur vorübergehend sein.


Abwechseln. Macht es wie Michi aus Folge 4 von meinem Podcast Partnerschaftsbonus und wechselt euch ab: Mal übernimmt eine Person mehr finanzielle Verantwortung, während die andere mehr Care-Arbeit leistet, dann wird rotiert! So wisst ihr: Es bleibt nicht für immer so, sondern nur für zwei oder drei Jahre. Allein diese Perspektive kann entlasten.


Politisches Engagement. Setzt euch dafür ein, dass der gesetzliche Rahmen partnerschaftliche Familienmodelle stärker unterstützt. Ja, das ist ein langer Weg – und möglicherweise profitieren erst andere Eltern davon, weil die politischen Mühlen langsam mahlen. Aber viele Menschen schöpfen aus politischem Engagement Kraft, die wiederum im Privaten Energie gibt.


Weitere Ressourcen:


In ihrem Equal-Care-Podcast spricht Hanna Drechsler in Folge 134 über den Financial Load. Absolut hörenswert!


Die Plattform Papammunity.de hat sich schon im Januar 2022 mit diesem Thema beschäftigt: https://papammunity.de/financial-load/ Schaut es euch an!

 
 
 

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